Osteoporose-Symptome: Früh erkennen und behandeln

Die Osteoporose verursacht meist lange Zeit keinerlei Symptome – deshalb bezeichnet man sie auch als den schleichenden Knochenschwund. Das ist einerseits gut (allerdings nur so lange tatsächlich keine Beschwerden vorhanden sind) und andererseits schlecht, weil man sich in trügerischer Sicherheit wähnt.

Osteoporose SymptomeSo wie ein kleines Loch im Benzintank keine Probleme hervorruft, bis der Tank völlig leer ist und das Auto stehen bleibt, bewirkt auch der osteoporotische Knochenabbau zunächst keine Schmerzen.

Symptome von Osteoporose

Ein Unterarmbruch nach einem harmloseren Sturz oder auch ein Rippenbruch, z.B. nach einer kräftigeren Umarmung oder einem erkältungsbedingten Hustenanfall, sind häufig erste Alarmzeichen, die an eine Osteoporose denken lassen sollten.

Erst der erste Wirbeleinbruch – der oft wie aus heiterem Himmel auftritt – führt dann (wenn auch nicht immer) zum typischen Symptom der Osteoporose, dem Rückenschmerz.

Alle sonstigen nachfolgend aufgeführten Symptome sind erst bei der fortgeschrittenen Osteoporose zu finden und daher eher als Folgen denn als Symptome zu bezeichnen. Sie werden daher unter dem Oberbegriff „Folgen“ noch detaillierter erläutert.


Osteoporose-Sprechstunde

Die frühzeitige Identifikation und Behandlung von Osteoporose kann entscheidend dazu beitragen, Ihre Knochengesundheit zu schützen und mögliche Komplikationen zu verhindern.

Die Identifikation von Risikofaktoren erfolgt durch eine umfassende Anamnese und gegebenenfalls spezielle Tests.


Rückenschmerzen

Der Rückenschmerz stellt praktisch das Leitsymptom der Osteoporose dar. Allerdings kann der Rückenschmerz auch zahlreiche andere Gründe wie Bandscheibenschäden, Verspannungen, Rheuma, Abnützungen der Wirbelsäule, Skoliose etc. haben. Oft sind auch mehrere Ursachen gleichzeitig dafür verantwortlich. Bei einem akut auftretenden, heftigen Rückenschmerz nach dem 50. Lebensjahr, insbesondere wenn zusätzlich gewichtige Risikofaktoren für eine Osteoporose vorliegen, besteht grundsätzlich der Verdacht auf einen akuten Wirbeleinbruch; dies sollte daher immer als Anlass für eine weitere diagnostische Abklärung dienen.

Während der akute Rückenschmerz nach einem Wirbeleinbruch in der Regel nach einigen Wochen wieder abklingt oder ganz verschwindet, tritt bei der fortgeschrittenen Osteoporose mit bereits mehreren stattgefundenen Wirbeleinbrüchen der chronische Rückenschmerz in den Vordergrund. Dieser chronische Schmerz ist hauptsächlich bedingt durch die statischen Veränderungen des gesamten Wirbelsäulenapparates wie Verkrümmung (Witwenbuckel) und Größenverlust, die zu Verkürzungen, Verhärtungen und Verspannungen der Muskeln und Sehnen führen.

Somit ist der osteoporotische Rückenschmerz meist kein Knochenschmerz, sondern in erster Linie ein Muskelschmerz. Bei einem schnell voranschreitenden Knochenabbau (Fast-Loser-Situation bzw. high-turnover-Situation) kann es bei rasch aufeinander folgenden Brüchen von Knochenbälkchen im Wirbelkörper allerdings zu (sog. subkortikalen) Einblutungen kommen, welche dann vor allem durch Dehnung der sehr schmerzempfindlichen Knochenhaut (Periost) einen tatsächlichen „Knochenschmerz“ verursachen.


Größenverlust

Ein osteoporotischer Wirbeleinbruch ist immer mit einer mehr oder weniger ausgeprägten nachfolgenden Höhenminderung des betroffenen Wirbels verbunden. Sie können sich das mit einem einfachen Experiment veranschaulichen. Nehmen Sie einen leeren Schuhkarton und treten Sie darauf. Der Deckel wird dabei eingedrückt und die Seitenwände wie eine Ziehharmonika eingefaltet. Der Schuhkarton wird danach deutlich kleiner sein als vorher. Das gleiche passiert beim Wirbeleinbruch (Deckplatteneinbruch). Die Körpergröße wird logischerweise um den selben Betrag abnehmen wie der Wirbelkörper an Höhe verliert.

Bei Vorliegen mehrerer Wirbeleinbrüche resultiert daraus oft ein erheblicher Größenverlust. Auch Bandscheibenschäden können aufgrund der Höhenminderung der defekten Bandscheibe zu einem Größenverlust führen. Beträgt der Größenverlust aber mehr als 4cm bezogen auf die ursprüngliche Körpergröße um das 18. Lebensjahr (diese ist üblicherweise im Personalausweis angegeben), sollte auch an eine Osteoporose als Ursache gedacht werden.


Witwenbuckel

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Neben dem Größenverlust kommt es bei der fortgeschrittenen Osteoporose mit schon mehreren Wirbeleinbrüchen auch zu einer verstärkten Verkrümmung der ganzen Wirbelsäule nach vorne (Kyphosierung).

Die Folge ist der typische Witwenbuckel wie er uns bereits von der Hexe aus Grimms Märchen bekannt ist. Dieser ist jedoch keine unvermeidliche Alterserscheinung, wie manche noch immer glauben, sondern eine logische Konsequenz der (unbehandelten) Osteoporose.


Tannenbaumphänomen

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Der Größenverlust bei der fortgeschrittenen Osteoporose zeigt häufig das sog. Tannenbaumphänomen. Weil natürlich die Haut nicht „mitschrumpft“, kommt es zu Hautfalten, die von der Mitte des Rückens ausgehend nach beiden Seiten hin abwärts verlaufen und in etwa die Form eines Tannenbaums nachbilden.


Osteoporose-Bäuchlein

Das sogenannte „Osteoporose-Bäuchlein“ bezieht sich auf eine Veränderung der Körperhaltung, die bei Menschen mit fortgeschrittener Osteoporose auftreten kann. Durch den Verlust von Knochenmasse in der Wirbelsäule können sich die Wirbelkörper zusammenziehen und eine vorgebeugte Haltung verursachen.

Dies kann dazu führen, dass der Bauchbereich nach vorne ragt und das Selbstbewusstsein beeinträchtigt. Um solche Veränderungen zu verhindern oder zu minimieren, ist eine frühzeitige Diagnose und Prävention entscheidend.


Wirbelsäule: HWS & BWS

Osteoporose kann sich auf verschiedene Teile der Wirbelsäule auswirken, einschließlich der Halswirbelsäule (HWS) und der Brustwirbelsäule (BWS).

Die Schwächung der Wirbelkörper durch Osteoporose kann zu Rückenschmerzen, einer abgerundeten Haltung und einer erhöhten Anfälligkeit für Wirbelkörperfrakturen führen. Die richtige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um diese Symptome zu lindern und weitere Schäden zu verhindern.


Rippen

Osteoporose kann auch die Rippen betreffen. Frakturen der Rippen aufgrund von Osteoporose können starke Schmerzen verursachen und die Atmung beeinträchtigen.

Menschen mit Osteoporose sollten auf Symptome wie Brustschmerzen achten und ärztlichen Rat einholen, wenn solche Beschwerden auftreten.


Schulter

Osteoporose kann die Stabilität und Festigkeit der Schultergelenke beeinträchtigen. Dies kann zu Schmerzen und einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit führen.

Eine frühzeitige Erkennung von Osteoporose und entsprechende Maßnahmen zur Stärkung der Knochen sind wichtig, um diese Symptome zu verhindern oder zu lindern.


Hüfte

Hüftfrakturen sind häufige und schwerwiegende Komplikationen bei Osteoporose. Menschen mit Osteoporose haben ein erhöhtes Risiko, bei einem Sturz eine Hüftfraktur zu erleiden.

Symptome können starke Schmerzen in der Hüfte, eingeschränkte Beweglichkeit und eine Veränderung der Gangart sein. Präventive Maßnahmen und eine frühzeitige Diagnose sind entscheidend, um Hüftfrakturen zu verhindern.


Osteoporose Symptome im Finger

Obwohl die Finger kleine Knochen haben, können sie dennoch von Osteoporose betroffen sein. Symptome können Fingerdeformitäten, Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit umfassen. Die richtige Ernährung und Bewegung können dazu beitragen, die Knochengesundheit der Finger zu erhalten.


Schmerzen in Bein, Knie und Fuß

Osteoporose kann Schmerzen in den unteren Extremitäten verursachen, einschließlich der Beine, Knie und Füße. Dies kann die Mobilität beeinträchtigen und die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Maßnahmen sind wichtig, um diese Schmerzen zu lindern.


Kiefer & Zähne

Osteoporose kann auch den Kieferknochen betreffen, was als „Kiefer-Osteonekrose“ bezeichnet wird. Dies kann zu Zahnverlust, Schmerzen im Kiefer und Wundheilungsproblemen nach zahnärztlichen Eingriffen führen. Menschen mit Osteoporose sollten ihren Zahnarzt über ihre Erkrankung informieren, um geeignete Vorkehrungen zu treffen.


Frauen in den Wechseljahren

Frauen in den Wechseljahren haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, da der Östrogenspiegel abnimmt. Symptome können Rückenschmerzen, verminderte Körpergröße und Frakturen sein. Eine frühzeitige Diagnose und Prävention sind besonders wichtig, um die Knochengesundheit in dieser Lebensphase zu schützen.


Osteoporose-Symptome bei Männern

Obwohl Osteoporose häufiger bei Frauen auftritt, können auch Männer betroffen sein. Symptome bei Männern können Schmerzen, Frakturen und eine Abnahme der Muskelmasse sein. Männer sollten sich ihrer Risiken bewusst sein und präventive Maßnahmen ergreifen.


Osteoporose-Endstadium

Im fortgeschrittenen Stadium kann Osteoporose zu schweren Frakturen, chronischen Schmerzen und einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Die Vorbeugung und rechtzeitige Diagnose sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Endstadium der Osteoporose zu verhindern.


Kontaktieren Sie das Osteoporosezentrum für eine Beratung bei Professor Dr. Daichendt!