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· Knochenaufbaustimulierende Medikamente

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Testosteron (männliches Hormon):

 

Doping für den Knochen

Männliche Hormone (Androgene) beherrschen die Schlagzeilen leider vor allem als Dopingmittel beim Leistungssport. Testosteron als das wichtigste männliche Sexualhormon wirkt als sog. anaboles Steroid — wie der Name schon anklingen lässt — auch beim Knochen im Sinne einer Aktivierung des Knochenaufbaus. Gleichzeitig scheint aber wohl auch der Knochenumsatz unter Testosteron etwas abgesenkt zu werden und damit auch die Knochenabbaurate. Für diese Medikamente existieren allerdings bisher keine größeren, aussagekräftigen Studien bezüglich der Wirkung auf das Knochenbruchrisiko. Überhaupt ist Teststeron als Medikament zur Behandlung der Osteoporose viel weniger genau untersucht als die übrigen bisher aufgeführten Medikamente. Da die Nebenwirkungen (Virilisierung = «Vermännlichung», Fettstoffwechsel, mögliche Leberschädigungen) doch beträchtlich sein können, ist der Einsatz von Testosteron — zumindest bei der Frau — doch ausgewählten Fällen vorbehalten. Auch sollte der Arzt, der diese Therapieform wählt, über gründliche Erfahrungen mit dieser Therapie verfügen. Da Testosteron sich vor allem wegen der anabolen Wirkung auf die Muskulatur auch positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann, wird es häufiger bei älteren Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener manifester Osteoporose verordnet. Hauptanwendung bleibt jedoch die Therapie der Osteoporose beim Mann.
Welche Testosteronpräparate gibt es?

Die immer noch häufigste Anwendungsform ist die Verabreichung als intramuskuläre Injektion als Depotpräparat alle 2-6 Wochen (Nandrolondecanoat 25-50mg i.m., z.B. Deca-Durabolin® oder Testosteronenantat, z.B. Testosteron-Depot JENAPHARM® oder Testoviron®-Depot-50/100). Die Verabreichung von Testosteron in Tablettenform (z.B. Andriol®) hat den Nachteil, dass in den Verdauungsorganen und in der Leber bereits 80 % davon abgebaut werden, bevor es überhaupt zur Wirkung kommt. Dadurch wird auch die Leber belastet. Die modernste Anwendungsform ist die Gabe als Testosteronpflaster (z.B. Androderm® 2,5mg, Testoderm® 15) am Oberarm oder am Hodensack. Am Oberarm geklebt sind allergische Reaktionen nicht selten. Von daher wäre die Anbringung des Pflasters am Hodensack zu bevorzugen, wo die Haut darüber hinaus etwa 40-50 mal durchlässiger für Testosteron ist. Dieser muss dann allerdings sorgfältig rasiert werden, außerdem kann das längere Tragen des Pflasters am Hodensack äußerst lästig sein.
Nebenwirkungen und Einnahmevorschriften

Neben Leberschäden, Störungen des Fettstoffwechsels und erhöhter Thrombosegefahr besteht das größte Riskiko des Mannes bei der Testosterontherapie darin, einen klinisch stummen, sog. «schlafenden» Prostatakrebs «zum Leben zu erwecken». Ein aggressiver Prostatakrebs ist aber eine sehr gefährliche Erkrankung mit schlechter Prognose. Hier sind, vor allem bei erhöhtem Risiko, regelmäßige Kontrollen notwendig. Bei der Frau stellen vor allem die erwähnten Virilisierungserscheinungen («Vermännlichung») die unangenehmste Nebenwirkung dar.


Osteoporose, Osteoporosezentrum München, Dr. med. Radspielernach oben

 

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