Dank neuer Medikamente ist heute eine effektive Behandlung der Osteoporose möglich. Besonders wichtig ist es dabei, das richtige Medikament zum richtigen Zeitpunkt auszuwählen, um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen. Hierzu ist sowohl eine genaue Kenntnis der Wirkprinzipien des jeweiligen Medikaments unter Berücksichtigung der hauptsächlichen Behandlungsziele und der zugrundeliegenden Form (Einteilung) der Osteoporose wichtig. Natürlich kann jedes Medikament auch Nebenwirkungen hervorrufen, es ist jedoch nicht förderlich, die Bereitschaft, ein Medikament einzunehmen, nur von möglichen Nebenwirkungen abhängig zu machen.
Ich mache diese Erfahrung fast täglich, dass die erste Frage nicht der Wirksamkeit und den positiven Auswirkungen des Medikamentes gilt, sondern lautet: „welche Nebenwirkungen hat dieses Medikament?“! Prinzipiell kann natürlich jedes Medikament Nebenwirkungen hervorrufen, dies ist jedoch keinesfalls zwingend, sondern eher die Ausnahme. Bevor heute ein neues Medikament zugelassen wird, werden strenge Anforderungen an den Beweis der Wirksamkeit und an die Häufigkeit von Nebenwirkungen gestellt. Nur wenn diese – bei uns sehr strengen – Anforderungen der Gesundheitsbehörden erfüllt sind, erhält ein Medikament auch die Zulassung. Außerdem verordnet man ein Medikament ja nicht zum Spaß (um den Umsatz der Pharmaindustrie zu erhöhen, wovon der Arzt keinen persönlichen Vorteil hat), sondern um eine Krankheit zu heilen oder zumindest ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. So können Sie sich theoretisch sogar an Tomaten vergiften, wenn Sie nur zu viel davon in einem kurzen Zeitraum essen! Dies ist immer eine Frage der Dosierung (dies hat bereits Paracelsus erkannt). Die erste Frage müsste also lauten: „Was kann dieses Medikament bei der Behandlung meiner Krankheit bewirken?“ und erst die zweite Frage: „ist das Risiko möglicherweise auftretender Nebenwirkungen möglicherweise höher einzuschätzen als die möglichen Folgen der Krankheit, wenn diese nicht behandelt wird?“! Kein Arzt wird Ihnen Medikamente nur aus „Jux und Tollerei“ verordnen (die vor allem im Fall der Behandlung der Osteoporose auch sehr teuer sind), wenn er nicht von der Notwendigkeit der Behandlung überzeugt ist.